ACRYL
Dispersionsfarbe, temperaähnliche Farbe, die fein verteilt an Acrylat­harze ge­bun­den ist. Sie läßt sich mit Was­ser ver­dünnen, nach dem Trock­nen ist sie aber wasser­fest. Acryl- und alle Dis­persions­far­ben können so­wohl als Deck­farben als auch als Lasur­farben ver­wendet wer­den. Wie die Tempera­farben trock­nen sie viel schneller als Öl­farben.
AQUARELL
Bezeichnung für ein in lasieren­dem Farb­auf­trag mit trans­parenten, d. h. nicht deck­enden Wasser­far­ben ge­maltes Bild. Den Gegen­satz bil­det die Gouache­malerei mit deck­enden Wasser­farben. Die Farb­mittel sind an Binde­mittel (Gummi­arabi­cum, Eiweiß usw.) ge­bunden. Durch das schnelle Trock­nen sind Korrek­turen kaum mög­lich. Das Aqua­rell war bis zur Er­findung der Tem­pera- und Öl­farben vor­herrschend. Der Unter­schied zwischen den feucht auf­getrag­enen und den ge­trock­neten Farben ist groß, Farb­inten­sität und Leucht­kraft sind in trock­enem Zu­stand wesent­lich ge­ringer.
GOUACHE
Bezeichnung für deck­ende Wasser­farben, die als dünne Schicht am Bild­träger auf­liegen, während bei der Aqua­rell­malerei die Far­ben als La­sur dienen. Die deck­ende Wirk­ung der Gouache wird durch Pig­mente oder den Zu­satz weißer Füll­stoffe, wie z. B. Kreide, er­zielt. Sie be­wirken das charak­terist­ische "kalkige" Aus­sehen der Gouache­farben, das auch bei den dunk­len Farb­tönen zu sehen ist. Wie die Aqua­rell­farben ent­halten auch Gouache­farben Gummi ara­bicum als Binde­mit­tel, und sie sind wie die Aqua­rell­farben während des Malens in der Farb­wirkung viel kräftiger als nach dem Trock­nen.
KREIDE
Weißer, weicher, sehr lockerer Kalk­stein, der seit dem 15. Jhd. (be­son­ders in der Re­naissance) als Zeichen­mittel Ver­wend­ung fin­det.
Natur­kreide wurde gemahlen, ge­schlämmt, mit Ruß (Ruß­krei­de, Pariser­krei­de) oder Pig­men­ten ver­setzt, in For­men ge­presst und in Stift­form als Kunst­krei­de verwendet. Durch den weichen Strich und die Mög­lichkeit, den Kreide­strich durch nach­träg­liches Ver­wischen zu vari­ieren, eig­net sich die Krei­de be­sonders gut, um bei Zeichen­stu­dien Plasti­zität zu be­tonen. Weiße Krei­de dient auch zum Auf­setzen von Lich­tern (gehöht).
ÖL
Öl­malerei , seit dem 14. Jhd. an­ge­wendete und seit dem 17. Jhd. all­gemein gebräuch­liche Mal­technik, bei der die Bind­ung der Farben durch trock­nende Öle er­folgt (Lein-, Mohn- oder Nuss­öl).
Die Öle trock­nen nicht durch Ver­dunst­ung, son­dern ver­fest­igen sich durch ei­nen Oxi­dations­pro­zess. Vor dem eigent­lichen Farb­auf­trag wurde der Bild­träger früher immer mit einer Grund­ierung ver­sehen. Öl­farben er­mög­lichen ein Neben- und Über­einander­setzen von Pinsel­strichen, ohne dass die Far­ben in­ein­ander ver­laufen. Es ist da­durch mög­lich, Korrek­turen vor­zu­nehmen. Bei Ver­wend­ung sehr dünner Ma­mittel kann auch in durch­scheinen­den Far­ben (La­suren) ge­arbeitet werden. Öl­far­ben können ge­mein­sam mit Tempera­farben ver­wendet werden.
PASTELL
Von italienisch pastello, "Farb­stift", "Pastell­malerei". Be­zeich­nung für eine mit wei­chen Farb­stiften trocken her­ge­stellte Zeich­nung auf meist rauhem Zeichen­papier. Bis zum 20. Jhd. wurde als Bild­träger meist farbig ge­töntes Papier ver­wendet. Die Pastell­stifte wur­den durch Ver­meng­ung von pulver­isier­ter Krei­de und Pig­menten mit wasser­löslichen Binde­mitteln (Gummi­arabi­cum u.ä.) her­gestellt.
Da ganz wenig Binde­mittel Ver­wendung findet, las­sen sich die aus feinem Farb­staub be­stehen­den Pastell­zeich­nungen durch Be­rühren leicht ver­wischen. Sie werden deshalb "fix­iert", was mit Harzl&oum­l;sungen ge­schieht. Heute wird bei der Her­stel­lung der Pastell­stifte Wachs als Binde­mittel verwendet (Wachs­krei­den), was die Zeich­nungen wisch­fester macht.
WASSERFARBEN
Sammel­begriff für alle mit Was­ser ver­mal­baren Far­ben.
Es wird zwischen den lasier­enden, trans­paren­ten Aqua­rell­farben und den deck­enden Gouache­farben unter­schie­den. Im künst­lerischen Be­reich gibt es auch Tempera­farben, die sich mit Was­ser ver­arbeiten lassen. Die Tech­nik der Was­ser­farben­malerei war in Ägypten schon im 2. Jahr­tausend v. Chr. be­kannt. Die Illu­mina­toren im Mittel­alter ver­wende­ten fast aus­schließlich deck­ende Was­ser­farben.
DISPERSION
Dispersionsfarben , von la­tein­isch dis­per­sus, "zer­streut".
Tempera­ähnliche Far­ben, die fein ver­teilt an Kunst­harze ge­bunden sind. Sie las­sen sich mit Was­ser ver­dün­nen, nach dem Trock­nen sind sie aber was­ser­fest. Dis­persions­farben können sowohl als Deck­farben (z.B. Wand­farben) als auch als Lasur­farben ver­wendet wer­den. Wie die Tempera­farben trock­nen sie viel schnel­ler als Öl­farben.
TEMPERA
Tempera­malerei , von la­tein­isch temper­are "(im rich­tigen Ver­hält­nis) mischen" (die Far­ben mit Binde­mitteln).
Die Farb­stoffe für die Tempera­malerei be­stehen aus anorg­anischen Pig­men­ten und einem Emul­sions­binde­mittel mit einer fet­ten oder harz­igen (Lein-, Mohn-, Nuss­öl oder Lein­öl­firnis) und einer wäss­rigen Kom­po­nente (Ei, Leim, Gummi­arabi­cum, Stärke). Bei hohem Öl- bzw. Harz­anteil las­sen sie sich nur in ähn­licher Form ver­malen wie Öl­farben. Wenn die wäss­rigen Be­stand­teile über­wiegen, kann man sie wie Gouache­farben mit Was­ser ver­arbeiten. Tempera­malerei war vom Be­ginn der Malerei an eine der gebräuch­lichen Tech­niken.


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Farben - Malmittel

"Farbe ist Leben, denn eine Welt ohne Farben erscheint uns wie tot. Farben sind Ur-Ideen, Kinder des uranfänglichen farblosen Lichtes und seines Gegenpartes, der farblosen Dunkelheit. Wie die Flamme das Licht, so erzeugt das Licht die Farben. Farben sind Kinder des Lichtes und Licht ist die Mutter der Farben. Das Licht, dieses Urphänomen der Welt, offenbart uns in den Farben den Geist und die lebendige Seele dieser Welt."

Johannes Itten

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